Wissenswertes über postnatale Depression 21. Juni 2013

Postnatale Depression: wer leidet darunter, was ist das, was kann man dagegen unternehmen?

Wie viele Frauen leiden darunter?
Experten sind sich einig, dass zwischen 10-20% aller Mütter an einer Wochenbettdepression leiden. Wenn eine Frau schon vor der Geburt depressiv war, erhöht sich das Risiko nach der Geburt ihres Kindes erneut an einer Depression zu erkranken.

Was ist postnatale Depression?
Postnatale Depression ist eine Depression die nach der Geburt eines Kindes auftritt (meist in den ersten 6 Wochen nach der Entbindung). Die depressive Erkrankung dauert meist Wochen, wenn nicht Monate. Frauen erleben die Situation mit dem Neugeborenen oft als ausweglos und fühlen sich restlos überfordert. Die wichtigsten Symptome sind: Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen, auch haben Mütter quälende Schuldgefühle dem Neugeborenen gegenüber. In extremen Fälle besteht sogar ein Suizidrisiko.

Wer leidet darunter?
Das Auftreten einer postnatalen Depression muss nichts damit zu tun haben, ob eine Schwangerschaft erwünscht war. Postnatale Depression ist durch viele Faktoren bedingt, mit einer hormonellen, sozialen und psychischen Komponente. Mütter die an einer postnatalen Depression erkranken, können sich in schwierigen Lebensumständen befinden, sozial benachteiligt sein oder in einer Partnerschaftskrise stecken. Frauen nach einer traumatischen Geburt oder mit einem kranken Kind sind gefährdet in eine postnatale Depression zu rutschen. Manche Mütter sind sehr perfektionistisch und haben ihr Leben immer geplant, mit einem Neugeborenen müssen Frauen umstellen. Es ist wichtig eine Balance zwischen den Bedürfnissen des Kindes und der Mutter zu finden, dies gelingt nicht sofort und braucht ein wenig Zeit.

Egal wie gut Frauen sich vorbereiten und wie sehr sie sich auf das Kind freuen es gibt keine Garantie, dass sie nicht an einer postnatalen Depression erkranken. Schon vor der Geburt ist es sinnvoll, dass Frauen sich Gedanken machen wer unterstützend d.h emotional und praktisch für sie da ist. Viele Frauen denken sobald sie Mutter sind müssen sie sich ganz ihrem Kind widmen und eigenen Bedürfnisse zurückschrauben. Das Baby sollte ganz vorne in der Prioritätenliste kommen, doch langfristig sollten Mütter dafür sorgen, dass sie ihre Batterien regelmäßig aufladen.

Was kann man dagegen unternehmen?
Sobald Frauen merken, dass es ihnen seit einiger Zeit nicht gut geht und sie es auch nicht schaffen sich selber zu helfen, sollten sie sich jemandem anvertrauen und sich dann an einen Arzt (Haus- oder Frauenarzt) oder ihre Hebamme wenden. Dort kann ihnen durch Gespräche oder in ernsten Fällen durch Antidepressiva geholfen werden. Bei Bedarf kann eine Psychotherapie eine wichtige Stütze darstellen. Es ist wichtig schnell zu handeln, da nicht nur die Mutter leidet, sondern das Baby eine emotional eingeschränkte Bezugsperson vorfindet, d.h. postnatale Depressionen gehören schnell diagnostiziert und behandelt.

Postnatale Depression ist eine Erkrankung und kein Versagen der Mutter!